Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie waren 2020 mit einer zurückgehenden Energienachfrage und einer daraus resultierenden geringeren Netzauslastung bei ihren Netztöchtern auch für die rhenag Rheinische Energie AG spürbar. Von signifikanten Ergebnisbelastungen blieb die rhenag jedoch verschont. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hielten sich 2020 für unser Unternehmen in Grenzen“, resümiert rhenag-Vorstand Dr. Hans-Jürgen Weck, „Wir sehen allenfalls Dellen in einzelnen Segmenten, aber keinen Einbruch auf breiter Front.“
Das Ergebnis vor Steuern betrug 36,0 Mio. € (Vorjahr 46,3 Mio. €). Nach Steuern erwirtschaftete rhenag 2020 einen Jahresüberschuss von 28,4 Mio. € (Vorjahr 34,2 Mio. €). Der im Vorjahresvergleich deutliche
Ergebnisrückgang ist dabei nicht in erster Linie auf Corona, sondern primär auf Sondereffekte im Netzbereich zurückzuführen. Damit blickt der Kölner Regionalversorger und Spezialist für EVU-Kooperationen auf ein – gemessen an den sehr schwierigen Rahmenbedingungen – insgesamt zufrieden stellendes Geschäftsjahr zurück. „Unser breit abgestütztes rhenag-Geschäftsmodell hat sich in dem sehr schwierigen vergangenen Jahr einmal mehr als sehr robust erwiesen“, so die Bilanz von rhenag-Vorständin Dr. Catharina Friedrich. „Dabei freut es mich besonders, dass auch jedes Geschäftsfeld für sich - unser regionales Netzgeschäft, unser Energiegeschäft, das überregionale Dienstleistungsgeschäft und unser Beteiligungsgeschäft – die nicht vorhersehbaren Herausforderungen mit einem zupackenden Krisenmanagement und hoher Professionalität gemeistert haben.“
Zu den Geschäftsfeldern im Einzelnen:
Der Gasabsatz des Energiegeschäfts, dessen Versorgungsgebiet vom rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis bis in den nördlichen Westerwald reicht, ging insbesondere aufgrund der erneut sehr hohen Temperaturen 2020 um rund 8% zurück. In der kleineren Stromsparte blieb rhenag dagegen auf-grund anhaltender Kundenzuwächse mit einem Absatzplus von 4% weiter auf Wachstumskurs.
Zulegen konnte rhenag auch in dem noch jungen Segment der nachhaltigen Energielösungen. Vor allem der Verkauf von PV-Anlagen zog aufgrund der hohen Nachfrage insbesondere von Eigenheimbesitzern deutlich an.
Im Netzgeschäft der rhenag-Töchter Rhein-Sieg Netz und Westerwald-Netz waren vor allem zwei Effekte ursächlich für das im Vorjahresvergleich deutlich zurückgehende Ergebnis: Zum einen wurden 2020 keine Sondererlöse aus Netzverkäufen mehr vereinnahmt, zum anderen sanken die Netznutzungsentgelte durch das Warmjahr 2020 und durch den Corona-bedingten Nachfragerückgang deutlich. Beide Effekte führten zu den oben bereits er-wähnten deutlich geringeren Ausschüttungen.
Sehr erfolgreich agierte rhenag einmal mehr als bundesweiter Partner insbesondere von mittleren und kleineren Energieversorgungsunternehmen (EVU). In ihrem EVU-Dienstleistungsgeschäft setzte sich der Wachstum-strend mit steigenden Umsatz- und Kundenzahlen ungebrochen fort. Insbesondere die IT-Sparte mit ihrer lima-Software war 2020 außerordentlich er-folgreich und konnte sich in allen großen Ausschreibungen gegen den Wettbewerb durchsetzen.
Auch im klassischen Beteiligungsgeschäft profitierte rhenag von steigenden Ausschüttungen und konnte das bereits sehr gute 2019er Ergebnis noch einmal übertreffen. Die gute Performance ihrer Beteiligungsgesellschaften zeigt, dass die enge Kooperation im rhenag-Netzwerk eine zeitgemäße stra-tegische Antwort auf steigende Branchenanforderungen ist. Die Kernkompetenz im Bereich des Beteiligungsmanagements wollen die rhenag-Gesellschafter durch die Zusammenführung eigener Beteiligungen unter dem Dach der rhenag perspektivisch intensiver nutzen. Eine entsprechende Grundlagenvereinbarung wurde 2020 getroffen, im laufenden Jahr wird es darum gehen, die angesprochenen Gesellschaften für den rhenag-Ansatz zu gewinnen.